Biorama / Analysenverzeichnis
 
Transferrin 
 

 
Praeanalytik 
Blutentnahme: Plasma/Serum
Patient nach Einnahme von Eisenpräparaten befragen.  
Blutentnahme morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt (bei gleichzeitiger Eisenbestimmung zwingend). 
Blutentnahmen in aufrechter Körperhaltung ergeben ca 10% höhere Werte als bei liegenden Patienten
Probe: Plasma bei Aufbewahrung im Kühlschrank bei +4°C ca. 1 Woche haltbar.
Administration 
Synonyma: Trf, Siderophillin
Kosten: 25 Taxpunkte / Tarifposition: 8570.00
Links: Transferrinsättigung, löslicher Transferrinrezeptor, Ferritin, Eisen
Indikationen 
Diagnostik und Therapiekontrolle bei manifestem und latentem Eisenmangel
Hämochromatose
DD der Hämosiderinämien, Eisenüberladung und Schwangerschaft
Analytik 
Methode:  Turbidimetrie, Endpunkt 
Referenzbereich 
2.0 - 4.0 g/L  : Erwachsene 

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! Kinder haben höhere Werte.

Umrechnung: TEBK [µmol/L] = Transferrin; [g/L] . 22.5
Diagnostik 
Erhöhte Werte: 
Eisenmangel 
akute Virushepatitis
Schwangerschaft oder Einnahme oestrogenhaltiger Antikonzeptiva
Kindheit
Erniedrigte Werte: 
Atransferrinämie
Entzündliche Reaktionen (Protein der akuten Phase)
Leberzirrhose, chronische Hepatitis (verminderte Synthese)
Proteinverluste, Nephrotisches Syndrom
Eisenüberladung: Hämosiderose, Hämochromatose
Störungen der Hämoglobinsynthese wie Thalassämie, Porphyrie
Malnutrition
Corticosteroide und Testosteron erniedrigen das Transferrin
Biochemie 
Molekulargewicht:  ca. 80'000 Dalton
Biochemie: Transferrin ist das eisenbindende Transportprotein des Blutes. Es wird vorwiegend in den Hepatozyten, aber auch in Knochenmark, Milz und Lymphknoten synthetisiert.

Biochemisch ist Transferrin eine glykosylierte Peptidkette. Es sind mindestens 21 Isotransferrine bekannt.

Ein Transferrinmolekül kann zwei Eisenatome binden, ca. 70% des Transferrinpools sind jedoch eisenfrei (Apotransferrin).

Pathobiochemie:  Die Plasmakonzentration an Transferrin korreliert umgekehrt proportional mit der Grösse des Eisenpools
Klinik: -
Literatur 
1. Bomford AB, Munro HN: Transferrin and its receptor: their roles in cell function.
Hepatology 1985; 5: 870-875
 2.  de Jong G et al: the biology of transferrin. Critical review.
Clinica chimica acta 1990; 190: 1-46
 3.  Theobald K, König W: Physiologische Bedeutung des Transferrins
DMW 1985; 41: 1581-1586

 


29.02.2000 / hpk