Biorama / Analysenverzeichnis
 
Ferritin 
 

 

Praeanalytik 
Blutentnahme: Plasma/Serum
Blutentnahme morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt (bei gleichzeitiger Eisenbestimmung zwingend).
Blutentnahmen in aufrechter Körperhaltung ergeben ca 10% höhere Werte als bei liegenden Patienten
Probe: Plasma bei Aufbewahrung im Kühlschrank bei +4°C ca. 1 Woche haltbar (falls gefroren: nur einmal auftauen).
Administration 
Synonyma: -
Kosten: 25 Taxpunkte / Tarifposition: 8225.00
Links: Arbeitsplatz Eisenhaushaushalt, Transferrin, Transferrinsättigung, löslicher Transferrinrezeptor, Eisen
Indikationen 
Diagnose der Eisenmangelanämie und des latenten Eisenmangels
DD von Anämien
Überwachung einer Eisentherapie
Diagnose der idiopathischen Hämochromatose und Screening von Verwandten
Eisenüberladung
Überwachung der Therapie bei Eisenüberladung
Überwachung von Risikogruppen

Anmerkung: Ferritin ist das Mass für das vorhandene Depoteisen.

Analytik 
Methode:  Immunochemischer Trübungstest (Hitachi) 
Referenzbereich 
10 - 100 ng/mL  : Frauen 18-45 jährig 
20 - 300 ng/mL : Frauen über 45 jährig 
20 - 300 ng/mL : Männer

Die bei Geburt sehr hohen Werte fallen bis zum 6. Lebensmonat kontinuierlich ab, z.T. bis unter 15 ng/mL.
Achtung: die angegeben Bereiche gelten nur für die angegebene Methode!

Umrechnung: 
Diagnostik 
Erhöhte Werte: 
Primäre und sekundäre Hämochromatose  
Hyperthyreose 
Perniziöse und sideroblastische Anämie
Hepatitis, Leberzellnekrosen
Bleivergiftung
Gehäufte Bluttransfusionen
Erniedrigte Werte:   
Eisenmangel 
akuter und chronischer Blutverlust
Speichereisenmangel
Resorptionsstörungen
Schwangerschaft

 

Biochemie 
Molekulargewicht:  mindestens 440'000 Dalton (abhängig vom Eisengehalt)
Biochemie: Ferritin ist ein wasserlösliches Makromolekül, bestehend aus einer Proteinhülle (Apoferritin) mit 24 Untereinheiten und einem Eisenkern mit durchschnittlich 2500 Fe3+-Ionen.

Ferritin dient der Speicherung von Eisen in leicht mobilisierbarer Form.

Mit der isoelektrischen Fokussierung können mindestens 20 Isoferritine nachgewiesen werden. Basische Isoferritine sind eisenreich und vorallem in Leber, Milz und Knochenmark zu finden. Saure Isoferritine sind eisenärmer, kommen vorallem in Plazenta, Herz und Tumorzellen vor und werden von Immunoassays i.d.R. schlecht erfasst.

Pathobiochemie:  Bei Überangebot in den Zellen kondensiert Ferritin zu Hämosiderin in den Lysosomen.
Klinik: -
Literatur 
1. Edwards CQ et al: Screening for hemochromatosis.
N Engl J Med 1993; 328: 1616 - 1620
2. Salonen JT et al: High stored iron levels are associated with excess risk of myocardial infarction in eastern finnish men.
Circulation 1992; 86: 803-811
3. Wick M et al: Ferritin im Eisenstoffwechsel und Diagnostik der Anämien. 2.Auflage. Wien/New York: Springerverlag, 1994; 47

 


29.02.2000 / hpk