Praeanalytik |
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Blutentnahme: |
Heparinat-Plasma /
Serum.
Kein EDTA-Plasma! |
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Blutentnahme
morgens bei nüchternem Patienten (Achtung: der Eisengehalt des
Plasmas ist nahrungsabhängig!).
Eisen weist eine circadiane Rhythmik auf, die Blutentnahmen sind
daher immer zum gleichen Zeitpunkt durchzuführen. |
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Patient
nach Einnahme von Eisenpräparaten befragen. Behandlung mit Desferrioxamin
vermerken. |
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Blutentnahmen
in aufrechter Körperhaltung ergeben ca. 10% höhere Werte als bei
liegenden Patienten. |
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Hämolytisches
Blut darf nicht verwendet werden (falsch hohe Werte wegen Häm-Eisens).
Sehr starke Lipämie kann bei absorptionsphotometrischen Messungen
störend wirken. |
Probe: |
im
Kühlschrank
Plasma/Serum bei +4°C ca. 1 Woche haltbar
(abhängig vom Transferrin).
Das Plasma/Serum ist innerhalb
einer Stunde nach Probennahme von den Blutzellen abzutrennen.
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Administration |
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Synonyma: |
chem.
Zeichen Fe |
Kosten: |
14
Taxpunkte / Tarifposition: 8192.00 |
Links: |
Transferrin
[Plasma], Transferrinsättigung , löslicher
Transferrinrezeptor, Ferritin
[Plasma] |
Indikationen |
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Eisenmangel
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Eisenüberschuss
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Analytik |
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Methode: |
Ferrozin
ohne Enteiweissung:
Das an Transferrin gebundene dreiwertige Eisen wird durch ein
saures Detergenzgemisch freigesetzt und durch Ascorbinsäure zu
zweiwertigem Eisen reduziert. Dieses bildet mit Ferrozine einen
violetten Farbkomplex, dessen Farbintensität proportional zur
Eisenkonzentration ist. Die Messung erfolgt
absorptionsphotometrisch. |
Referenzbereich |
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10
- 26 mikromol/L |
:
Frauen |
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14
- 28 mikromol/L |
:
Männer |
Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! |
Umrechnung: |
[µmol/L]
× 5.58 = [µg/dL] ; [[µg/dL] × 0.179 = [µmol/L] |
Diagnostik |
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Erhöhte
Werte:
(Hypersiderinämie) |
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Primäre
und sekundäre Hämochromatose
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Hyperthyreose
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Perniziöse
und sideroblastische Anämie
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Hepatitis,
Leberzellnekrosen
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Bleivergiftung
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Gehäufte
Bluttransfusionen
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Erniedrigte
Werte:
(Hyposiderinämie) |
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Eisenverlust:
chronische Blutungen, intravasale Hämolyse |
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Infektionen |
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Neoplasien |
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Hämodialyse |
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Interferenzen:
analytisch: Behandlung mit Desferrioxamin
führt bei der absorptionsphotometrischen Messung zu falsch
niedrigen Werten, da dieses Medikament farblose
Eisenkomplexe bildet. Messung möglich durch
Atomabsorptionsphotometrie. EDTA- und Oxalatplasma können
zu falsch tiefen Werten führen. |
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Biochemie |
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Relative
Atommasse: |
55.85
Dalton |
Biochemie: |
Eisen,
das vierthäufigste Element in der Erdrinde, kann nur in
zweiwertiger Form (Fe2+)
aus der Nahrung aufgenommen werden.
Die Absorption wird von den Mukosazellen reguliert. Die Menge
Eisen, die aus dem Darm aufgenommen wird, ist abhängig von der
Menge an gespeichertem Eisen und der Syntheserate der
Erythrozyten. Diese Regulation ist wichtig, weil eine eigentliche
Eisenausscheidung fehlt.
In den Mukosazellen wird das Eisen
von der Ferroxidase (=Caeruloplasmin) zu Fe3+
oxidiert. Es kann nun an Ferritin gebunden, gespeichert oder an
das Blut abgegeben werden, wo es an Transferrin gebunden zu den
Geweben (Knochenmark, Leber usw.) transportiert wird.
Lactoferrin ist ein weiteres
eisenbindendes und -transportierendes Protein, das in der Milch
(ca. 2 g/L), den Schleimhäuten und den Leukozyten vorkommt.
Andere Transportproteine, allerdings mit ganz anderen Aufgaben,
sind das Haptoglobin und das Hämopexin, die Hämoglobineisen bzw.
Häm abtransportieren.
Das gesamte Körpereisen beträgt 4-5
g, davon sind 60-80% im Hämoglobin und Myoglobin, ca. 1% in
Enzymen, der Rest liegt als Speichereisen vor.
Wichtigste Speicherform ist das Ferritin, dessen Plasmaspiegel als
Mass für das intrazellulär gespeicherte Eisen benutzt werden
kann.
Eine weitere Depotform ist das nur intrazellulär vorkommende Hämosiderin.
siehe auch: Eisenbindung und
Eisenbindungskapazität
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Pathobiochemie: |
Hämochromatose
Gemäss Angaben des CDC liegt die Prävalenz der Eisenüberladung
bei 50 bis 80 auf 10'000 Personen, die klinische Erfassung aber
nur bei ca 1.7% (AACC, Clinical Laboratory News, February 1999). |
Klinik: |
- |
Literatur |
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1. |
Beilby
J et al: Transferrin Index: an alternative method for
calculating the iron saturation of transferrin. Clin Chem
1992; 38/10: 2078-2081
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2. |
Edwards
CQ, Kushner JP: Screening for Hemochromatosis. N Engl J Med
1993; 328: 1616-1620
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