Praeanalytik |
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Blutentnahme: |
Plasma/Serum:
Röhrchen mit Fluoridzusatz verwenden. |
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Blutentnahme:
falls nicht ausdrücklich ein postprandialer Glucosewert bestimmt
werden soll, muss der Patient nüchtern sein. |
Probe: |
Das
Blut ist möglichst rasch zu zentrifugieren und das Plasma von den
glucoseverbrauchenden Blutzellen abzutrennen.
Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist
zu vermeiden. |
Administration |
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Synonyma: |
Glukose,
(Blutzucker: ungenau, da das Blut ausser Glucose noch andere
Zucker enthält). |
Kosten: |
9
Taxpunkte /
Tarifposition: 8259.00 |
Links: |
HbA1c,
Fructosamin, C-Peptid,
anti-GAD, U-Albumin, Creatinin, |
Indikationen |
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Hyperglykämien,
Diabetes
mellitus
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Hypoglykämie
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Analytik |
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Methode: |
Glucose wird entweder mit der
Hexokinase-Methode oder Glucoseoxidase- Methode, seltener mit der
Glucose-Dehydrogenase- Methode, bestimmt.
Bestimmung
mittels Hexokinase/Glucose-6-Phosphatdehydrogenase
Glucose + ATP ---[Hexokinase]--> Glucose-6-Phosphat + ADP
Glucose-6-Phosphat + NADP+
---[G-6-PDH]--> Gluconat-6-Phosphat + NADPH +H+
Die in den Erythrozyten vorkommende
6-P-Dehydrogenase wird durch Maleinimid gehemmt.
Bestimmung
mittels Glucose-Oxidase
beta-D-Glucose + H2O + O2
---[GOD] --> Gluconolacton + H2O2
H2O2
+ reduziertes Chromogen ---[Peroxidase] --> oxidiertes
Chromogen + H2O
Harnsäure stört bei der
Glucose-Oxidase-Methode, da sie als Reduktionsmittel H2O2
verbraucht.
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Referenzbereich |
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3.3
- 6.1 mmol/L |
:
P-Glucose, nüchtern |
Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig!
Panikbereich bei Erwachsenen ist weniger 2.2 mmol/L [< 40 mg/dL] |
Umrechnung: |
[mg/dL]
× 0.0555 = [mmol/L] ; [mmol/L] × 18 = [mg/dL] |
Diagnostik |
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Erhöhte
Werte: |
Eine
Erhöhung der Blutglucosewerte wird als Hyperglykämie bezeichnet.
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Diabetes
mellitus |
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Cushing
Syndrom (10-15% der Fälle) |
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Medikamente:
Corticosteroide, Phenytoin, Östrogene, Thiazide |
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Passagere
Hyperglykämien durch Stresssituationen wie Operationen,
Myokardinfarkt, Traumata usw. |
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Erniedrigte
Werte: |
Eine
Erniedrigung der Blutglucosewerte wird als Hypoglykämie
bezeichnet.
Erniedrigte Werte beim Diabetiker:
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Überdosierung
von Insulin oder Sulfonyharnstoffen |
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Verminderte
Kohlenhydratzufuhr oder vermehrte körperliche Betätigung
ohne Anpassung der Therapie |
Erniedrigte Werte beim
Nichtdiabetiker:
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Nüchternhypoglykämie
bei Insulinom, schweren Leberfunktionsstörungen, NNR- und
Adenohypophyseninsuffizienz, Urämie, Anorexie |
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Alkoholabusus |
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Medikamente:
beta-Blocker, Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol,
Isoniazid (INH), Sulfonamide |
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Postprandiale
Hypoglykämie bei Dumping-Syndrom |
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Biochemie |
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Molekulargewicht: |
180
Dalton |
Biochemie: |
Glucose
kann entweder alimentär zugeführt werden oder aber im Organismus
durch Abbau von Glycogen, durch Gluconeogenese oder Umwandlung von
Galactose entstehen.
Die Regulation des Blutzuckers
erfolgt hormonell. Das in den beta-Zellen des Pankreas gebildete
Insulin wirkt glucosesenkend, Adrenalin, Glucagon, Somatotropin
und Thyroxin dagegen erhöhen den Glucosespiegel im Blut.
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Pathobiochemie: |
Beim
Diabetes mellitus handelt es sich um eine heterogene Gruppe von
Stoffwechselstörungen mit Erhöhung der Blutzuckerkonzentration
(Glucose) bzw. Verwertungsstörungen zugeführter Kohlenhydrate
infolge eines absoluten oder relativen Insulinmangels |
Klinik: |
Die
Klinik des Diabetes mellitus ist vielfältig: allgemeine
Leistungsverminderung, Polyurie (osmotische Diurese) mit
Polydipsie und Gewichtsverlust (Dehydratation), vermehrte
Infektanfälligkeit (Hautinfekte) mit schlechter Heilungstendenz,
Sehstörungen, nächtliche Wadenkrämpfe, Nachlassen von Libido
und Potenz, Amenorrhoe, besonders bei älteren Patienten
Verwirrtheitszustände und Schwindel, Innapetenz (häufiger bei
Typ 1), Heisshunger (Hyperinsulinämie im Frühstadium des Typ 2),
schliesslich Koma diabetikum.
Hypoglykämien treten beim
Erwachsenen in zwei Formen auf: nüchtern und postprandial, wobei
der Blutzucker meistens unter 2.5 mmol/L liegt. Die klinischen
Zeichen sind Heisshunger, kalter Schweiss, Tachykardie und
neurologische Symptome wie Verwirrtheit, Schwindel, Hyperreflexie,
zerebrale Krampfanfälle, Halbseitensymptomatik, Somnolenz und
schliesslich Koma.
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Literatur |
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