Biorama / Analysenverzeichnis
 
FSH: Follitropin [Serum]
 

 
Praeanalytik 
Blutentnahme: Plasma/Serum
Blutentnahme morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt.
Blutentnahmen in aufrechter Körperhaltung ergeben ca 10% höhere Werte als bei liegenden Patienten.
Probe: Aufbewahrung von Serum im Kühlschrank bis maximal 5 Tage, andernfalls einfrieren (bei -20°C 6 Monate haltbar). Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden.
Administration 
Synonyma: Follikelstimulierendes Hormon
Kosten: 35 Taxpunkte / Tarifposition: 8415.00
Links: LH, Oestradiol, Progesteron, 17-Hydroxyprogesteron , Testosteron, Androstendion , Prolactin , DHEA-S 
Indikationen 
Frauen: Zyklusstörungen, Sterilitätsdiagnostik, Hirsutismus, Hormonsubstitution nach der Menopause 
Männer: Hypogonadismus, Sterilitätsdiagnostik 
Analytik 
Methode: 

Immunoassay

Referenzbereich 
Männer: 1.6 - 11 IU/L  : Männer 
Follikelphase : 3.3 - 11.3 IU/l
Ovulation : 5.2 - 20 IU/l
Lutealphase : 1.8 - 8.2 IU/l
postmenopausal : 48 - 144 IU/l 
: Frauen

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig!

Umrechnung: 
Diagnostik 
Erhöhte Werte: 
Primäre Amenorrhöe 
Postmenopause 
Erniedrigte Werte: 
Hyperprolactinämie
Hypophysentumoren
Traumata der Hypophyse oder des Hypothalamus
Hormonelle Antikonzeption
Schwangerschaft
Biochemie 
Molekulargewicht:  ca. 32'000 Dalton
Halbwertszeit  im Plasma: etwa 150 Minuten
Biochemie: FSH bildet mit LH, TSH und HCG eine Familie strukturverwandter Glykoproteine. Alle diese Hormone bestehen aus zwei Eiweissketten, genannt a und b, die nichtkovalent miteinander verbunden sind. Die a-Kette, bestehend aus 92 Aminosäuren mit 2 an Asparagin gebundenen Kohlehydrateinheiten, ist bei allen identisch. Die b-Kette bestimmt die Spezifität des FSH. Sie besteht aus 115 Aminosäuren und besitzt 2 an Asparagin gebundene variable Kohlehydrateinheiten. 

Humanes FSH ist heterogen : es besteht aus Isoformen, die sich in der Glykosylierung unterscheiden - ein Grund für die Tatsache, dass sich die Ergebnisse verschiedener FSH-Bestimmungsmethoden unterscheiden.

FSH wird in der Adenohypophyse synthetisiert. Unter dem Einfluss des Hypothalamushormons Gonadorelin (GnRH) wird FSH in Pulsen freigesetzt, deren Frequenz im Verlauf des Menstruationszyklus ändert. FSH stimuliert bei Frauen die Follikelreifung und die Bildung von Östrogenen in den Granulosazellen. Bei Männern stimuliert FSH die Spermatogenese. Die Granulosazellen der Follikel und die Sertolizellen des Hodens bilden das Protein Inhibin, das die Freisetzung von FSH hemmt. Ferner besteht eine negative Rückkopplung zwischen Östradiol und FSH. 

Pathobiochemie:  -
Klinik: -
Literatur 
1. -

 


29.02.2000 / hpk