Praeanalytik |
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Blutentnahme: |
Plasma/Serum |
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Blutentnahme
morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt. |
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Blutentnahmen
in aufrechter Körperhaltung ergeben ca 10% höhere Werte als bei
liegenden Patienten. |
Probe: |
Aufbewahrung
von Serum im Kühlschrank mehrere Wochen möglich,
andernfalls einfrieren (bei -20°C mehrere Monate haltbar). Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist
zu vermeiden. |
Administration |
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Synonyma: |
alte
Bezeichnungen: g-trace
oder post g-trace |
Kosten: |
18
Taxpunkte /
Tarifposition: 8611.00 |
Links: |
Creatinin,
Harnstoff, |
Indikationen |
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Überwachung
der Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate)
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Anmerkung: Cystatin C wird im
Gegensatz zu Creatinin nicht durch die Muskelmasse beeinflusst und
kann auch bei Kindern eingesetzt werden.
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Analytik |
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Methode: |
Kommerziell erhältlicher Immunoassay
(Turbidimetrie).
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Referenzbereich |
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0.63
- 1.33 mg/L |
:
Kinder & Erwachsene bis 50 jährig |
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0.74
- 1.55 mg/L |
:
Erwachsene über 50 jährig |
Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! |
Umrechnung: |
- |
Diagnostik |
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Erhöhte
Werte: |
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Eingeschränkte
glomeruläre Filtrationsrate |
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Biochemie |
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Molekulargewicht: |
13,359
kDalton |
Biochemie: |
Cystatin
C ist ein kleinmolekulares (120 Aminosäuren),
nicht-glykosiliertes Protein, das wahrscheinlich von allen
kernhaltigen Zellen in einer gleichbleibenden Menge produziert
wird. Die Produktion wird nicht durch entzündliche Reaktionen
beeinflusst (kein Protein der akuten Phase). Daher hängt die
Plasmakonzentration vorwiegend von der Ausscheidung durch die
Nieren ab.
Cystatin C ist ein basisches
Protein mit einem isoelektrischen Punkt bei 9.3, d.h. das Protein
ist unter physiologischen Bedingungen positiv geladen. Die
Aminosäuresequenz ist aufgeklärt. Cystatin kommt in mehreren
Formen vor, die zur Cystatin Superfamilie zusammengefasst werden.
Cystatin C hemmt
Cystein-Proteinasen, welche eine wichtige Rolle im
intrazellulären Katabolismus von Peptiden, Proteinen, in der
proteolytischen Entwicklung von Prohormonen, im
Kollagenmetabolismus und bei der Penetration von gesundem Gewebe
durch Tumorzellen spielen.
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Pathobiochemie: |
- |
Klinik: |
Hereditary
cystatin C amyloid angiopathy: amyloide Ablagerung von Cystatin C
in der Gefässwand von Arterien, bevorzugt im Gehirn. Die Folge
können mehrere Schlaganfälle vor dem 40.Altersjahr sein. Die
Krankheit beruht auf einer Leu ---Gln Mutation in Position
68. |
Literatur |
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1. |
Jung
M, Jung K: Niedermolekulare Proteine im Serum als Marker der
glomerulären Filtrationsrate: Cystatin C,
alpha1-Mikroglobulin und beta-Mikroglobulin. Lab med 1994;
18: 461-465
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