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Terminologie 
 

 

Einleitung 

Mit einer einheitlichen Anwendung von Begriffen, Symbolen und Abkürzungen liegt es in der klinischen Chemie zur Zeit noch im Argen. Sowohl die IFCC (International Federation of Clinical Chemistry) wie auch die IUPAC (International Union of Pure and Applied Chemistry) haben diesbezügliche Empfehlungen publiziert, die sich jedoch bis jetzt nicht durchgesetzt haben.
Im folgenden wird versucht, einzelne Begriffe näher zu beschreiben. 

 
Materialien: Spezimen und Proben 

Spezimen (engl. specimen): Biologisches Material, das einem Menschen für eine Untersuchung entnommen wird.

Probe (engl. sample) : derjenige Teil des Spezimens, der für die Untersuchung eingesetzt wird.

Matrix und Analyt : Die nachzuweisende oder zu messende Substanz wird heute gerne als Analyt bezeichnet. Unter der Matrix versteht man die Umgebung, in der sich der Analyt befindet.

In der täglichen Praxis wird häufig nicht eindeutig zwischen „Spezimen“ und „Probe“ getrennt. Es ist allerdings so, dass für die korrekte Bezeichnung und Beschriftung des Spezimens die Klinik (bzw. diejenige Person, welche die Spezimenentnahme durchführt) verantwortlich ist. Für die Proben ist allein das Labor zuständig.

Wichtig: Ungenügende oder überhaupt nicht beschriftete Spezimen sind vom Labor rigoros zurückzuweisen.

 
Spezimen- und Probenverarbeitung 

Ansatz: Prozess, der zu einem Messignal führt, z.B. Probenansatz, Reagentienleerwert usw.

Bestimmung : Gesamtheit aller Ansätze, die zur Ermittlung eines Resultates notwendig sind.

Analyse / Test : Im praktischen Alltag sind die beiden Begriffe nicht scharf getrennt.

Definition der Analyse : in der Chemie Bezeichnung für den Vorgang einer Bestimmung von Art (qualitative Analyse) und Menge (quantitative Analyse) der Bestandteile eines Stoffes.

Diese Begriffe werden in der klinischen Chemie sehr grosszügig vermischt. Es ist natürlich auch so, dass mit dem Übergang von der rein manuellen Messung zur Bestimmung mittels Analysensystemen die Begriffe etwas verwischt wurden.

 
Daten 

Patientendaten: Name, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum (Alter) usw.

Auftragsdaten:

  • Angaben über Auftraggeber: Name und Adresse des Auftraggebers 
    (Klinik, Arzt)
  • Spezimendaten: Art und Zeitpunkt der Entnahme
  • klinische Angaben: Krankheit, Medikamente
  • Verlangte Untersuchungen

Resultate: Unterteilbar in quantitative, semiquantitative und qualitative Ergebnisse 

 

Datenverarbeitung 

Messwert: die am Analysengerät abgelesene Zahl

Resultat: Messwert mit Einheit versehen, ev. nach vorheriger Umrechnung

Befund: Resultat mit Beurteilung bezüglich Wertigkeit

 


28.08.2021 / bw