Biorama / Analysenverzeichnis
 
Myoglobin [Serum]
 

 
Praeanalytik 
Blutentnahme: Plasma/Serum
Blutentnahme morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt.
Probe: Aufbewahrung von Serum im Kühlschrank bis maximal 1 Woche, andernfalls einfrieren (bei -20°C drei Monate haltbar). Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden.
Administration 
Synonyma: -
Kosten: 45 Taxpunkte / Tarifposition: 8437.00
Links: Troponin, CK-MB (Masse) 
Indikationen 
Myokardinfarkt, Reinfarkt 
Therapiekontrolle bei Lysetherapie
Analytik 
Methode: 

Kommerziell erhältlicher Immunoassay (Sandwich-Assay).

Referenzbereich 
28 - 72 ng/mL  : Männer (2.5 bis 97.5er Perzentile) 
25 - 58 ng/mL  : Frauen (2.5 bis 97.5er Perzentile) 

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig!

Umrechnung: 
Diagnostik 
Erhöhte Werte: 
Myokardinfarkt: Anstieg frühestens nach 2 Stunden
Schädigung von Skelettmuskulatur
Belastung der Skelettmuskulatur: bei untrainierten Personen tritt der Höchstwert sofort nach der Belastung auf, bei Trainierten erfolgt die Myoglobinfreisetzung wesentlich später und ist auch geringer.
Niereninsuffizienz
Biochemie 
Molekulargewicht:  17 800 Dalton
Biochemie: Myoglobin kommt im Zytoplasma von Herz- und Skelettmuskulatur vor. Es ist für den Sauerstofftransport innerhalb der Muskelzellen (Myozyten) zuständig und dient auch als Sauerstoffreservoir.  
Pathobiochemie:  Myoglobin wird in der Diagnostik des Herzinfarktes, des Reinfarktes und für die Beurteilung des Reperfusionserfolges bei Lysetherapie verwendet. 

Myoglobin steigt bereits ca. 2 Stunden nach Auftreten der Beschwerdesymptomatik an und gilt daher als früher, aber relativ unspezifischer Marker für einen Myokardinfarkt. In Abhängigkeit der therapeutischen Reperfusionsmassnahmen erreicht Myoglobin die Höchstwerte im Blut nach 4-12 Stunden und normalisiert sich nach ca. 24 Stunden.

Klinik: Der Myokardinfarkt ist die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. 
Literatur 
1. Mair J et al: Current aspects in the laboratory diagnosis of acute myocardial infarction. Lab Med 1995: 19: 304 - 318

 


29.02.2000 / hpk