Biorama / Analysenverzeichnis
 
Calcium [Plasma]
 

 
Praeanalytik 
Blutentnahme: Heparinat-Plasma [kein EDTA- oder Citratplasma verwenden]
Blutentnahme morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt. Blutentnahme aus ungestauter Vene (falls  Stauung unumgänglich, Stauung lösen und mindestens 1 Minute warten).
Blutentnahmen in aufrechter Körperhaltung ergeben ca. 10% höhere Werte als bei liegenden Patienten.
Probe: Aufbewahrung von Serum im Kühlschrank bis maximal 1 Woche (von Verdunstung der Probe abhängig), andernfalls einfrieren. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden.
Administration 
Synonyma: Kalzium, chem.Zeichen: Ca
Kosten: 9 Taxpunkte / Tarifposition: 8149.00
Links: Calcium ionisiert, anorganisches Phosphat, Albumin 
Indikationen 
Untersuchung des Calciumstoffwechsels: hormonelle Störungen, Vitamin D Mangel, Nierenerkrankungen. 
Osteolytische Erkrankungen, Knochenmetastasen 
Krampfanfälle 
Herzrhythmusstörungen 
Analytik 
Methode: 

Absorptionsphotometrie 

Referenzbereich 
2.18 - 2.70 mmol/L  : Erwachsene 

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig!

Umrechnung: 
Diagnostik 
Biologische Einflussgrössen: 
 Bei tiefen S-Albuminwerten wird bei Bestimmung des gesamten Calciums der Anteil des ionisierten Calciums unterschätzt. Als Faustregel gilt, dass für jedes Gramm Albumin unter 40 g/L 0.2 mmol/L Calcium dazugezählt werden dürfen. 
Erhöhte Werte: 
Primärer Hyperparathyreoidismus (Ursache von 60% aller Hypercalcämien) 
Maligne Tumore (Ursache von ca. 30% aller Hypercalcämien), besonders Bronchus- und Mammakarzinom. 
Bei Pankreas- und Cholangiokarzinom z.B. kann die Hypercalcämie der klinischen Manifestation vorausgehen. 
Längere Immobilisation 
Intoxikation mit Vitamin D oder Vitamin A 
Medikamente: Lithium, Diuretika vom Thiazidtyp 
Sarkoidose  
Hyperthyreose 
familiäre hypocalcurische Hypercalcämie
 

Anmerkung: eine normale Nierenfunktion vorausgesetzt, liegt beim primären Hyperparathyreoidismus wegen des renalen Bicarbonatverlustes eine leichte hyperchlorämische Azidose vor (P-Chlorid < 103 mmol/L), während das P-Chlorid bei Tumoren oft unter 100 mmol/L liegt.

Erniedrigte Werte: 
Hypoparathyreoidismus (primärer) 
Malabsorptionssyndrom (Vitamin D Mangel) 
Terminale Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom 
Leberzirrhose
Biochemie 
Molekulargewicht:  -
Biochemie: Das vorwiegend extrazellulär vorkommende Calcium ist an vielen biochemischen Vorgängen beteiligt, so u.a.: 
  • Neuromuskuläre Funktion 
  • Enzymaktivitäten 
  • Gerinnung 
  • Knochenstoffwechsel 

Im Plasma liegt Calcium in mehreren Fraktionen vor: 

  • an Proteine (vorwiegend Albumin) gebunden: ca. 40% 
  • in freier ionisierter Form: ca. 50% 
  • der Rest ist an verschiedene Anionen gebunden 

Der Anteil des ionisierten Calciums im Blut ist ausser von der Proteinkonzentration (Albumin) auch vom pH abhängig. Bei niedrigem pH (Azidose) werden weniger Ca-Ionen an das Albumin gebunden, so dass der Anteil des ionisierten Calciums im Blut steigt. 

Pathobiochemie:  -
Klinik: Hypercalcämie kann insbesondere bei raschem Anstieg des Calciums und bei älteren Patienten zu neurologischen, psychischen, gastrointestinalen, kardiovaskulären und renalen Störungen führen.
Literatur 
1. -

 


03.03.2001 / hpk