Praeanalytik |
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Blutentnahme: |
Plasma/Serum |
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Ruhender
Patient, keine körperliche Aktivität. |
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Blutentnahme
morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt. |
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Blutentnahmen
in aufrechter Körperhaltung ergeben ca 10% höhere Werte als bei
liegenden Patienten. |
Probe: |
ACE ist hitzempfindlich! Falls die Lagerung eine Woche übersteigt, muss das Plasma eingefroren werden, andernfalls kann die Probe im Kühlschrank aufbewahrt werden. |
Administration |
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Synonyma: |
Kinase
II, Dipeptidyl-Carboxypeptidase, EC 3.4.15.1 |
Kosten: |
80
Taxpunkte /
Tarifposition: 8042.00 |
Links: |
ACE
[Liquor cerebrospinalis], Aldosteron |
Indikationen |
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Diagnose
und Verlaufskontrolle der Sarkoidose (M. Besnier-Boeck-Schaumann).
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Kontrolle der
Hypertonietherapie mit ACE-Inhibitoren
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Anmerkung: Infolge der mangelnden
Spezifität kann ACE zur Diagnostik der Sarkoidose nur
unterstützend eingesetzt werden.
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Analytik |
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Methode: |
Immunoassay:
kommerziell ist z.Z. ein Tritium markierter
Test erhältlich. |
Referenzbereich |
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18 -
55 ACE-Units |
:
Erwachsene |
Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! |
Umrechnung: |
- |
Diagnostik |
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Erhöhte
Werte: |
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Sarkoidose:
40-80% der
Patienten weisen erhöhte Werte auf. |
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Lungenembolie |
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Silikose, Asbestose, idiopathische Lungenfibrose, Pneumokoniose
M. Gaucher |
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Diabetes mellitus |
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Essentielle Hypertonie |
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M. Hodgkin |
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Leberzirrhose |
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Psoriasis |
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Miliartuberkulose |
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Erniedrigte
Werte: |
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Bronchuskarzinom |
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chronisch
obstruktive Bronchitis, Lungenfibrose, Lungentuberkulose |
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Bronchialasthma |
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Herzinsuffizienz |
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M.
Crohn |
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Biologische
Interferenzen: Therapie mit ACE-Hemmern,
Cortison, Sulfonamiden |
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Biochemie |
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Molekulargewicht: |
unklar (Angaben schwanken zwischen 129'000 und 480'000 Dalton) |
Biochemie: |
ACE ist ein membrangebundenes,
als Peptidase wirkendes Glykoprotein, von dem drei Isoenzyme existieren. Das alpha-ACE kommt
vor allem in den Endothelzellen der Lungengefässe vor und kann im Blut nachgewiesen werden. Beta- und gamma-ACE finden sich in den
Endothelien der Nierengefässe. ACE konnte zudem in Fibroblasten, Monozyten, Makrophagen, Spermien und Nervenzellen nachgewiesen werden.
Physiologisch nimmt ACE eine zentrale bei der Regulation des Blutdrucks ein, Es wirkt dabei auf das Renin-Angiotensin-System und das Kinin-Kininogen-System ein.
Angiotensin I wird unter Einfluss
des proteolytischen, von der Niere stammenden Renin aus dem in der
Leber synthetisierten Angiotensinogen im Blut gebildet. ACE
katalysiert die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II,
das vasokonstriktorisch wirkt und in der Nebenniere die Freisetzung von
Aldosteron fördert. Dieses System wird vor allem bei einer
Minderdurchblutung der Nieren aktiviert.
Bradikinin führt zu einer Gefässerweiterung, so dass der durch ACE bewirkte Abbau zu einer Blutdrucksteigerung führt.
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Pathobiochemie: |
Bei
der Sarkoidose wird die Bildung von ACE durch T-Lymphozyten kontrolliert.
5% der Patienten weisen eine Hypercalcämie, 20% einer
Hypercalciurie auf. Vermutlich sind die Makrophagen in der Lage
1,25-Dihydroxycholecalciferol zu bilden, welches die
Calciumresorption im Darm fördert. |
Klinik: |
Die
Sarkoidose (M.Boeck) ist eine Systemerkrankung, die histologisch
durch das Auftreten von nichtverkäsenden Epitheloidzellgranulomen
geprägt ist. Die Ursache ist unbekannt. Es können alle Organe
betroffen sein, wobei die Lunge bevorzugt wird. |
Literatur |
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1. |
Newman
LS, Rose CS, Maier LA: Sarcoidosis. N Engl J Med 1997; 336:
1224
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2. |
Oremek
GM: Angiotensin Converting Enzyme (ACE). mta 1993;
8/11: 1056-1059
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