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Der Einfluss der Diurese auf die Messung  
 
 
Diurese heisst Urinproduktion; Diuretika sind Stoffe, welche die Diurese verstärken.

Der sogenannte Diuresefehler ist dadurch bedingt, dass man Konzentrationen bestimmt, aber eigentlich die Ausscheidungsmenge in einem bestimmten Zeitintervall messen sollte (z.B. in 24 Stunden). 

Je geringer das Urinvolumen pro Zeiteinheit bei einer gegebenen Ausscheidungsmenge ist, desto höher ist die Konzentration. Umgekehrt fällt die Konzentration bei gleicher Ausscheidungsmenge mit steigender Diurese. Deshalb kann beim gleichen Patienten ein Nachweis in einem konzentrierten Urin pathologisch, in einem verdünnten Spezimen aber normal sein. 

Beispiel:  Ein Patient scheidet in 24 Stunden insgesamt 400 mg Albumin aus.
Bei einem d-Urinvolumen von 1000 mL würde im Labor eine Albuminkonzentration von 400 mg/L gemessen.
 
Hätte der Patient aber an diesem Tag 2000 mL Urin ausgeschieden, so würde die gemessene Konzentration (bei gleicher Ausscheidungsmenge an Albumin!) nur 200 mg Albumin/L betragen.

Dieser Zusammenhang zwischen Diurese und Konzentration gilt für alle gelösten Bestandteile. Besondere Bedeutung kommt der Verdünnung des Urins beispielsweise bei Nachweis von Drogen zu.

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04.11.2001 / hpk