Biorama / Labormanagement / Qualitätssicherung: 
 
Zweck und Notwendigkeit 
    der analytischen Qualitätssicherung (aQS)
 
 
 
Zweck der analytischen Qualitätssicherung  

Die analytische Qualitätssicherung (aQS), ist eine 

Qualitätssicherungs-Massnahme 

mit dem Ziel, dem Analytiker die Sicherheit zu vermitteln, dass sein Mess-System einwandfrei arbeitet, d.h. die gemessenen Werte analytisch korrekt erhoben wurden. Analytische Qualitätssicherung entspricht dem noch oft verwendeten, aber für heutige Ansichten zu engen Begriff Qualitätskontrolle (QK).

Entsprechend der Unterteilung in zufällige und systematische Fehler werden bei der analytischen QS 

  • Präzision (zufällige Fehler) und 
  • Richtigkeit (systematischer Fehler) von Messungen bestimmt (siehe "Messfehler").  
     
Fehlerart  Kenngrösse  Sicherungssystem 
zufälliger Fehler  Präzision (Unpräzision)  interne analytische QS
systematischer Fehler   Richtigkeit (Unrichtigkeit)  externe analytische QS
(interne analytische QS) 

Erfassung der Präzision eines Analysensystems 
In erster Linie wird mit der herkömmlichen internen analytischen QS die Präzision eines Analysensystems erfasst. Dabei prüft man regelmässig mittels Kontrollmaterialien ("Kontrollseren“), ob die Messwerte innerhalb eines vorgegebenen Bereiches liegen. Ist dies der Fall, so darf angenommen werden, dass das Analysensystem korrekt arbeitet und damit Patientenproben gemessen werden dürfen.

Erfassung der Richtigkeit von Messergebnissen 
Werden Kontrollseren mit einem für den jeweiligen Analyten deklarierten Sollbereich verwendet, so kann gleichzeitig mit der Präzision auch die Richtigkeit beurteilt werden. Zum Vergleich der Richtigkeit der Werte mit denjenigen anderer Laboratorien wird die externe Qualitätskontrolle eingesetzt.

 
Wo hilft die analytische QS nicht ?  

Die analytische interne QS mittels Kontrollseren (oder anderem geeignetem Kontrollmaterial) überwacht die Funktion des Analysengerätes. Demnach können präanalytische und postanalytische Fehler nicht erfasst werden. 

Fehlerquellen in der präanalytischen Phase 
Man unterscheidet zwischen Einflussgrössen und Störfaktoren.

  • Einflussgrössen (engl. biological effects) sind Faktoren, die in vivo zu Konzentrationsänderungen von Substanzen in dem zu untersuchenden System (Blut, Urin usw.) führen. 
     
  • Störfaktoren (engl. analytical interferences) wirken dagegen in vitro und führen so zu falschen Messergebnissen.

Präanalytische Fehler betreffen meistens ein bestimmtes, einzelnes Spezimen. Sie wirken sich daher auch bei einem völlig korrekt arbeitenden Analysensystem aus, d.h. sie können mit der analytischen QS im eigentlichen Sinne nicht erfasst werden.

Beispiele für präanalytische Fehler sind:

  • Fehler, die bei der Gewinnung, Lagerung und Vorbehandlung des Untersuchungsmaterials gemacht werden.
     
  • Sogenannt grobe Fehler, die häufig nur einzelne Proben (z.B. bei Verwechslung) betreffen.

 


04.02.2000 / hpk