Praeanalytik |
|
Blutentnahme: |
Plasma/Serum |
|
Blutentnahme
morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt. |
Probe: |
Aufbewahrung
von Serum im Kühlschrank bis maximal 1 Woche,
andernfalls einfrieren. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist
zu vermeiden. |
Administration |
|
Synonyma: |
Paul-Bunnel-Test (modifiziert) |
Kosten: |
15
Taxpunkte /
Tarifposition: xxxx.00 |
Links: |
- |
Indikationen |
|
|
 |
Nachweis
einer Mononucleosis infectiosa
|
|
Analytik |
|
Methode: |
Direkter Objekträger-Agglutinationstest
Prinzip: Erythrozyten vom Pferd besitzen auf ihrer Oberfläche Antigenstrukturen, die heterophile Antikörper, wie sie bei der Mononukleose gebildet werden, binden können.
Die Pferdeerythrozyten werden mit Säure vorbehandelt um eine spezifische Bindung von heterophilen Antikörpern der IgM-Klasse zu bewirken, d.h. um Bindungen anderer Agglutinine (Forssman-Typ) zu verhindern.
Durchführung: Je 1 Tropfen vorbehandelte
Pferde-Erythrozyten und Patientenserum werden auf einer Platte gemischt.
Bei Vorhandensein mononukleoser-typischer, heterophiler Antikörper kommt es zu einer sichtbaren Agglutination der Pferdeerythrozyten.
|
Referenzbereich |
|
|
 |
negativ
(nicht nachweisbar) |
:
Erwachsene |
Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! |
Umrechnung: |
- |
Diagnostik |
|
Erhöhte
Werte: |
 |
Der Nachweis gelingt 5-10 Tage nach dem Auftreten der ersten klinischen Symptome. Die Antikörper sind in den meisten Fällen 8-10 Wochen nachweisbar.
Es besteht keine Korrelation zwischen Antikörperaktivität und dem Grad der Erkrankung
|
|
Biochemie |
|
Pathobiochemie: |
Bis zu 90% aller Patienten mit infektiöser Mononukleose weisen im Serum einen hohen Titer von agglutinierenden Antikörpern auf, welche mit Antigenen reagieren, die an ihrer Entstehung nicht beteiligt sind (heterophile Antikörper). |
Klinik: |
Die Mononucleosis infectiosa (= Pfeiffer'sches Drüsenfieber) ist eine durch das Epstein-Barr-Virus verursachte, akute, fieberhafte Systemerkrankung des lymphatischen Gewebes.
Betroffen sind vor allem junge Erwachsene. Klinisch äussert sich die Erkrankung in:
- Fieber, Schweissneigung, Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, Übelkeit
- fibrinöse Pharyngitis mit Schluckbeschwerden (80-85% der Patienten)
- Lymphadenopathie (Lymphknotenschwellungen bei praktisch 100% der Patienten)
- Splenomegalie (Milzvergrösserung)
Sie geht einher mit
- absoluter Lymphozytose
- atypischen mononukleären Zellen
- heterophilen Antikörpern
- Titeranstieg von Antikörpern gegen das Epstein-Barr-Virus (seltener gegen das
Zytomegalievirus).
- abnorme Leberfunktionstests sind häufig
|
Literatur |
|
|
1. |
Hoff G, Bauer S: A new rapid slide test for infectious mononucleosis. J Amer med Ass 1965; 194(4): 351 - 353
|
2. |
Lee CL, Davidsohn I, Panczyszyn O: Horse agglutinins in infectious
mononucleosis, II. The spot test. Amer J Clin Path, 1968, 49: 12 - 18
|
3. |
Paul RP, Bunnell
WW: The presence of heterophil antibodies in infectious
mononucleosis. Amer J Med Sci 1974; 267: 178 - 188.
|
|