Praeanalytik |
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Blutentnahme: |
Serum |
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Zeitpunkt der Blutentnahme :
- Höchstkonzentration (Peak) : Blutentnahme 1 Stunde nach intramuskulärer Injektion, 30 Minuten nach Ende einer 30 minütigen Infusion, sofort nach einer 60 minütigen Infusion.
- Minimum: (Talspiegel) : unmittelbar vor der nächsten Dosis
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Gleichzeitige Verabreichung von beta-Lactam-Antibiotika auf dem Auftragsformular vermerken. |
Probe: |
Wegen der Möglichkeit der in vitro Inaktivierung ist bei Vorhandensein von beta-Lactam-Antibiotika (Penicilline und Cephalosporine) die Bestimmung unverzüglich unverzüglich durchzuführen oder das Serum einzufrieren (6 Monate haltbar).
Andernfalls kann das Serum eine Woche bei +4°C aufbewahrt werden. |
Administration |
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Synonyma: |
- |
Kosten: |
50
Taxpunkte /
Tarifposition: 8253.00 |
Links: |
- |
Indikationen |
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Überwachung des Serumspiegels um bakterizide Wirkung zu erzielen, aber auch um mögliche Toxizität zu vermeiden.
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Zu Beginn einer Therapie mit
Gentamycin, da u.U. die therapeutische Wirkung erst nach einigen Tagen klinisch erkennbar ist.
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Es besteht eine schlechte Korrelation zwischen verabreichter Dosis und Serumspiegel, aber eine gute Korrelation zwischen Serumspiegel und therapeutischer Wirkung.
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Analytik |
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Methode: |
Immunoassay:
z.B. kompetitiver
Fluoreszenzpolarisations-Assay |
Referenzbereich |
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Maximalkonzentration: |
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34 - 43 mikromol/L |
mittelschwere Infektionen |
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43 - 51 mikromol/L |
lebensgefährliche Infektionen |
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Minimalkonzentration: |
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1.7 - 6.8 mikromol/L |
leichtere Infektionen |
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8.6 - 14 mikromol/L |
lebensgefährliche Infektionen |
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Der übliche therapeutische Bereich hängt ab vom Erreger, der Lokalisation des Infektes, dem Immunstatus des Patienten und dem Schweregrad der Infektion. |
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Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! |
Umrechnung: |
[mikromol/L] × 0.585 = [mg/L] ; [mg/L] × 1.71 = [mikromol/L] |
Diagnostik |
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Interpretation
der Werte: |
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Es besteht eine gute Korrelation zwischen Serumkonzentration und therapeutischer Wirkung. |
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Proben, welche
Gentamycin in Kombination mit Kanamycin enthalten, können nicht zuverlässig quantitativ bestimmt werden. |
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Hohe Konzentrationen von beta-Lactam-Antibiotika (Penicilline und Cephalosporine) führen zur Inaktivität in vivo und in vitro. |
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Spezifität
der Methode: |
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Folgende
Substanzen interferieren nicht (pharmakologische
Dosen):
Carbenicillin, Cephalothin, Chloramphenicol, Clindamycin,
Erythromycin, Amikacin, Neomycin, Netilmicin, Penicillin
G, Streptomycin, Sulfanilamid, Tetracyclin, Tobramycin. |
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Biochemie |
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Molekulargewicht: |
- |
Pharmakologie: |
Gentamycin
gehört zu den Aminoglykosiden. Es kann i.m. oder i.v. appliziert
werden und ist vorallem gegen gramnegative Erreger wirksam. Die
bakterizide Wirkung kommt durch eine Blockierung der
Proteinsynthese nach Bindung an die bakteriellen Ribosomen
zustande.
Eliminations-Halbwertszeit : 0.5 - 3
Stunden
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Pathobiochemie: |
Nebenwirkungen sind Nephrotoxizität,
Ototoxizität und neuromuskuläre Blockade. |
Klinik: |
- |
Literatur |
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1. |
Aronson
JK, Reynolds DJM: Aminoglycoside Antibiotics. BMJ
1992;305:1421-1424
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