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Digoxin  [Serum]
 

 
Praeanalytik 
Blutentnahme: Serum
Zeitpunkt der Blutentnahme :
  • Die Verteilungsphase ist erst 8-12 Stunden nach der Digoxingabe abgeschlossen. 
  • Deshalb Zeitpunkt beachten: Blutentnahme 8-24 Stunden nach der letzten Dosis. Empfohlen: morgens nüchtern vor Digoxinverabreichung. 
Probe: Serum bei +4°C eine Woche haltbar. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden. 
Administration 
Synonyma: -
Kosten: 35 Taxpunkte / Tarifposition: 8188.00
Links: -
Indikationen 
Ausbleiben des therapeutischen Effekts 
Verdacht auf Überdosierung  
Analytik 
Methode:  Immunoassay: 
Referenzbereich 
 1.3 - 2.6 nmol/L  Serum, 8-24 Std. nach Gabe

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig!

Umrechnung:  [mikrogramm/L] × 1.28 = [nmol/L] ; [nmol/L] × 0.781 = [mikrogramm/L]
Diagnostik 
Interpretation der Werte:  Die biologische Beurteilung wird erschwert durch den Einfluss verschiedener Faktoren auf die biologische Wirkung des Digoxins:
 Faktoren, welche die Digoxinwirkung verstärken: 
  • Hypokaliämie 
  • Hypomagnesiämie 
    Bei Magnesiummangel kann es zu Digitalis-Intoxikationserscheinungen kommen, auch bei Digitalisspiegel im therapeutischen Bereich. An Magnesiummangel ist vor allem bei einer Therapie mit Diuretika (Schleifendiuretika) zu denken 
  • Hypothyreose 
  • höheres Lebensalter 
Faktoren, welche die Digoxinwirkung vermindern: 
  • Hypocalcämie 
  • Hyperthyreose 
  • Kindheit 
Spezifität der Methode: 
Kreuzreaktionen: DLIF's sind körpereigene, digoxinähnliche Substanzen, die unter (patho-) physiologischen Bedingungen wie Schwangerschaft, Neonatalperiode, Leber- und Nierenerkrankungen auftreten können. 
Sie können zu erheblichen, falsch positiven Resultaten führen. 
Digibind ist eine Antidotverbindung zur Behandlung von Digoxin-Überdosierungen. Sie kann zu falsch positiven Resultaten führen.  
Biochemie 
Molekulargewicht:  780.96 Dalton
Pharmakologie:
  • Bioverfügbarkeit: 40 - 100%
  • Proteinbindung im Plasma 20 - 40%
  • Eliminationshalbwertszeit 36 - 40 Stunden
    (bis 100 Stunden bei Anurie)
  • Elimination 80% renal (davon 70% unverändert)
    20% fäkal
  • Metabolisierung Leber: 5 - 10 %,  Magen-Darm: 20 - 25%
  • Metaboliten 3-Ketodigoxigenin, 3-Epidoxigenin
Pathobiochemie:  -
Klinik: -
Literatur 
1. -

 


03.03.2001 / hpk