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Citrat  [Urin]
 

 
Praeanalytik 
Probennahme: 24h-Sammelurin.
Als
Zusatz werden 20 mL Salzsäure 6 N pro Liter Urin empfohlen..
Patienten über korrekte Urinsammlung orientieren
Probe: Aufbewahrung von Urin im Kühlschrank bis maximal 1 Tag, andernfalls einfrieren. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden. Aufbewahrung bei Raumtemperatur kann zu einer Abnahme der Citratkonzentrationen von über 50% führen.
Administration 
Synonyma: Zitrat
Kosten: 35 Taxpunkte / Tarifposition: 8602.00
Links:
Indikationen 
Prophylaxe der Nephrolithiasis
Analytik 
Methode: 
Isotachophorese (Referenzmethode)
Enzymatisch mit Citratlyase (automatisierbar)
Referenzbereich 
mehr als 1.7 mmol/d  : Männer 
mehr als 1.9 mmol/d  : Frauen

Als Referenzbereich wird 2.2 - 4.4 mmol/d angegeben. Die Ausscheidung ist abhängig vom Alter, vom Urin-pH (erniedrigt bei niedrigem pH), Geschlecht und weiteren Faktoren.

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig!

Umrechnung:  1 mmol = 189 mg Citrat
Diagnostik 
Erhöhte Werte: 
Eine erhöhte Ausscheidung hat keine klinische Relevanz
Erniedrigte Werte: 
Erhöhtes Risiko für eine Harnsteinbildung
Biochemie 
Molekulargewicht:   192.12 Dalton
Biochemie: Das im Urin ausgeschiedene Citrat stammt einerseits aus dem Stoffwechsel (Citratzyklus), andererseits wird Citrat mit der Nahrung aufgenommen. 

Citrat gilt als einer der wichtigsten Inhibitoren der Harnsteinbildung. Es wirkt als Chelator von Calciumionen und reduziert so die Übersättigung von Calciumoxalat und Calciumphosphat. 

Pathobiochemie:  Eine verminderten Gehalt des Urins an Citrat wird je nach Autor in 20% bis 60% bei Nephrolithiasis als alleiniger oder Co-Risikofaktor angegeben. 

Eine intrazelluläre Azidose in den proximalen Tubuluszellen führt zu einer vermehrten Citratrückresorption und bewirkt so eine Hypocitraturie. 

Klinik: Bei Patienten mit Calciumsteinen werden häufiger Hypocitraturien gefunden als Hypercalciurien.
Literatur 
1. -

 


03.03.2001 / hpk