Biorama / Analysenverzeichnis
 
CEA 
 

 

Praeanalytik 
Blutentnahme: Serum
Blutentnahme morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt.
Blutentnahmen in aufrechter Körperhaltung ergeben ca 10% höhere Werte als bei liegenden Patienten.
Probe: im Kühlschrank bis maximal 3 Tage, andernfalls einfrieren. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden.
Administration 
Synonyma: Carcinoembryonales Antigen
Kosten: 45 Taxpunkte / Tarifposition: 8152.00*
Links: -, 
Indikationen 
Verlaufskontrolle bei kolorektalem Karzinom
Zweitmarker bei Karzinomen der Mamma, der Lunge, des Pankreas und der Prostata

Anmerkung: Nicht geeignet als Screening-Test!

Analytik 
Methode:  Immunoassay
Referenzbereich 
als "normal" gilt bei Erwachsenen im Serum ein Wert von weniger als 3 mikrogramm/L  

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! Werte, die mit unterschiedlichen Assays ermittelt wurden, können nicht untereinander ausgetauscht oder miteinander verglichen werden.

Achtung: HAMA (humane Antikörper gegen Maus) können sowohl zu falsch tiefen wie auch falsch erhöhten Werten führen.

Diagnostik 
Erhöhte Werte: 
Maligne Erkrankungen von Colon/ Rektum, Lunge, Mamma, Magen, Ovar, Pankreas, Leber    
selten bei nicht-malignen Erkrankungen wie Leberzirrhose, andere benigne Lebererkrankungen, Colitis ulcerosa , gutartige Polypen, Erkrankungen von Dick-und Dünndarm, Magen und Darm, Mamma, Nieren, Lunge  
Raucher

 

Eine Studie an 1518 Personen ergab folgende Verteilung :
    Prozent
  N 0 - 2.5
µg/l
2.6 - 5.0 µg/l 5.1 - 10.0 µg/l 10.1 - 20 µg/l > 20
µg/l
Gesunde Personen            
Nichtraucher 225 98.2 1.8 0 0 0
Raucher 150 87.3 8.0 4.7 0 0
             
Maligne Erkrankungen            
Kolon/ Rektum 250 37.6 10.8 7.2 6.4 38.0
Lunge 158 46.2 15.8 10.8 7.0 20.2
Mamma 221 68.3 14.9 7.7 2.3 6.8
Magen 35 60.0 17.1 8.6 5.7 8.6
Ovar 35 82.8 11.4 2.9 2.9 0
Pankreas 43 44.2 20.9 16.3 7.0 11.6
Leber 6 50.0 16.7 0 33.3 0
Lymphoproliferativ 15 8.0 20.0 0 0 0
Andere 41 75.0 10.0 10.0 5.0 0
             
Nicht-maligne Erkrankungen            
Zirrhose 53 41.5 13.2 32.1 13.2 0
andere benigne Lebererkrankungen 5 40 20 0 40 0
Colitis ulcerosa 11 90.9 9.1 0 0 0
Gutartige Polypen 23 65.2 21.8 13.0 0 0
Dick-und Dünndarm 15 66.7 20.0 0 13.3 0
Magen und Darm 21 76.2 14.2 0 4.8 4.8
Mamma 53 96.2 0 1.9 0 1.9
Nieren 12 83.4 8.3 0 8.3 0
Lunge 29 69.0 24.1 6.9 0 0
Andere 117 86.3 8.5 4.3 0.9 0

 

Biochemie 
Pathobiochemie: CEA ist ein normaler Oberflächenmarker der kolorektalen Schleimhaut und anderer Epithelien. Die Synthese von CEA nimmt zwischen der 8. und 16. Schwangerschaftswoche zu und bleibt dann annähernd konstant. Die höchsten CEA-Konzentrationen  finden sich in primären kolorektalen Karzinomen.

CEA ist ein komplexes Glycoprotein mit einem Molekulargewicht von etwa 180 kD und einem Kohlehydratgehalt von bis zu 60 %. Der Proteinanteil besteht aus 668 Aminosäuren (AS). Auf einen 108 AS umfassenden N-Terminus folgen drei schleifenförmige homologe Domänen von je 178 AS und schliesslich der aus 26 hydrophoben AS bestehende C-Terminus, der in der Membran verankert ist. Das CEA-Molekül enthält 28 mögliche N-Glykosylierungsstellen.

CEA gehört zu einer Familie ähnlicher Proteine, von denen auch andere Vertreter, etwa das NCA ("nonspecific crossreacting antigen") im Serum vorkommen können. Auf dem CEA-Molekül sind mindestens 6 verschiedene Epitope ausgemacht worden. Es existieren zahlreiche monoklonale und polyklonale Antikörper gegen CEA mit unterschiedlicher Epitopspezifität, die in verschiedenen Testkits eingesetzt werden. Kreuzreaktionen und Epitopspezifität beeinflussen das Testresultat.

Klinik: -
Literatur 
1. -

 


29.02.2000 / hpk