Bilirubin ist das Hauptabbauprodukt des Hämoglobinstoffwechsels und das dominierende Pigment der Galle. Chemisch verbergen sich unter dem Begriff Bilirubin eine Vielfalt von Tetrapyrrolen.
Die tägliche Bilirubinproduktion beträgt etwa 500 mikromol ( ca 300 mg). Davon entstammen ca. 80% aus dem Abbau gealteter Erythrozyten, der Rest aus dem Abbau anderer Hämproteine wie Myoglobin, sowie von Häm, das nicht in Erythrozyten inkorporiert wurde ("Shunt-Bilirubinämie").
Das von den Zellen des RES produzierte Bilirubin ist praktisch wasserunlöslich und wird im Blut daher an Albumin gebunden transportiert (= "indirektes Bilirubin"). Beim Erwachsenen können 40 g Albumin etwa 600 mikromol Bilirubin aufnehmen, bei Kindern ist die Transportkapazität geringer.
In der Leber wird das Bilirubin glukuroniert (= "direktes" oder besser "konjugiertes Bilirubin") und mit der Galle ausgeschieden.
Im Darm werden die Bilirubin-Konjugate durch bakterielle Enzyme in eine Vielzahl von farblosen Tetrapyrrolen abgebaut, die als Urobilinogene bezeichnet werden.
Etwa 20% der Urobilinogene werden rückresorbiert und wieder von der Leber in die Galle sezerniert. Ein kleiner Teil gelangt allerdings in die Nieren und wird im Urin ausgeschieden.
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