Praeanalytik |
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Blutentnahme: |
Plasma
(Heparinat-Plasma)
Achtung: Fluorid-, Oxalat-, Citrat- und EDTA-Plasma sind nicht geeignet, weil sie das von der ALP als Cofaktor benötigte Magnesium (Mg2+) binden. |
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Patient muss 10-12 Stunden nüchtern sein, da Fett die intestinale ALP Sekretion fördert (Anstieg von mehr als 10% möglich). |
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Stauzeit weniger als 1 Minute. |
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Blutentnahmen
in aufrechter Körperhaltung ergeben ca. 10% höhere Werte als bei
liegenden Patienten. |
Probe: |
im
Kühlschrank
Achtung: Die Haltbarkeit der ALP wird
kontrovers beurteilt. Sofort messen. |
Administration |
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Synonyma: |
Phosphatase
alkalisch, ALP, AP, EC 3.1.3.1 |
Kosten: |
9
Taxpunkte /
Tarifposition: 8012.00 |
Links: |
alkalische Phosphatase Isoenzyme |
Indikationen |
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Lebererkrankungen:
Verdacht auf lokale biliäre Obstruktion, hervorgerufen z.B.
durch Tumore, Tumormetastasen oder Abszess.
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Knochenerkrankungen
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Überprüfung
der Wirksamkeit einer Vitamin D Therapie
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Indikation
Isoenzyme: Differenzierung zwischen Leber- und
Knochenisoenzym der ALP, Aktivitätskontrolle
bei rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans
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Analytik |
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Methode: |
Methode: Farbtest mit p-Nitrophenylphosphat und AMP
Achtung Spezimen: Fluorid-, Oxalat-, Citrat- und EDTA-Plasma sind nicht geeignet, weil sie das von der ALP als Cofaktor benötigte Magnesium (Mg2+) binden |
Referenzbereich |
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35
-105 U/L |
: |
Frauen |
40
- 130 U/L |
: |
Männer |
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Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig! Bei Verwendung anderer Reagenzien (Pufferlösung) können die Werte um das 2-4 fache abweichen. |
Umrechnung: |
[IU/L]
× 0.0167 = [µkat/L] ; [nkat/L] × 60 = [IU/L] |
Diagnostik |
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Erhöhte
Werte: |
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Physiologisch
im Wachstumsalter: bei Kindern und Jugendlichen ist die
obere Referenzgrenze etwa 2mal so hoch wie bei Erwachsenen,
in einem Wachstumsschub kann die Aktivität sogar auf das fünffache
ansteigen.
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im letzten Drittel der
Schwangerschaft ("Normalisierung" der Werte 3
Wochen post partum).
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Cholestase
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Virushepatitis, akute
alkoholtoxische Hepatitis, primäre biliäre Leberzirrhose
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Skeletterkrankungen:
Osteomalazie, Hyperparathyreoidismus, Rachitis,
Skelettmetastasen, osteogenes Sarkom.
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Analytische Interferenzen:
Aktivitätsanstiege
bis 30% innerhalb von Stunden bei Raumtemperatur sind
beschrieben. |
Bei Hepatopathien mit vorwiegender
Beteiligung der Gallenwege ist die ALP im Vergleich mit den
Transaminasen relativ stark erhöht, während bei
parenchymatösen Lebererkrankungen der Anstieg
vergleichsweise gering ist. Bei akuten Lebererkrankungen
kann der ALP Anstieg der Bilirubinerhöhung vorangehen.
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Erniedrigte
Werte: |
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Familiäre Hypophosphatämie |
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Vitamin D Überdosierung |
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Milch-Alkali-Syndrom |
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Interferenzen:
biologisch: Corticosteroide, Penicillamin, Theophyllin
analytisch: Fluorid, Oxalat, Beryllium, Citrat, EDTA |
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Biochemie |
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Molekulargewicht: |
- |
Biochemie: |
Unter dem Begriff alkalische Phosphatase wird eine Gruppe von Isoenzymen zusammengefasst, die aus verschiedenen Geweben stammen.
Sie katalysieren bei alkalischem pH (Optimum bei pH 9 bis 10, je nach Zusammensetzung) die Hydrolyse von Phosphatestern. Die höchsten Aktivitäten finden sich im Dünndarm, den Knochen, der Leber und den Gallenwegsepithelien. Ein weiteres Isoenzym wird in der Plazenta gefunden.
Insgesamt sind im Serum 16 verschiedene Isoenzyme nachgewiesen worden. Elektrophoretisch können die klinisch wichtigsten 5 Isoenzyme aufgetrennt werden:
- gewebeunspezifische ALP (Leber, Nieren)
- intestinale ALP
- plazentare ALP
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Pathobiochemie: |
- |
Klinik: |
- |
Literatur |
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1. |
Harris
H: The human alkaline phosphatases: what we know and what we
don't know. Clinica Chimica Acta 1989; 186: 133-150.
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2. |
Wulkan
RW, Leijnse B: Alkaline phosphatase and cholestasis. Ann
Clin Biochem 1986; 23: 405-412
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