Biorama / Analysenverzeichnis
 
AFP: alpha-Fetoprotein  [Serum]
 

 
Praeanalytik 
Blutentnahme: Serum
Blutentnahme morgens bei nüchternem Patienten bevorzugt .
Blutentnahmen in aufrechter Körperhaltung ergeben ca 10% höhere Werte als bei liegenden Patienten.
Probe: Serum bei Aufbewahrung im Kühlschrank bei +4°C ca. 3 Tage haltbar, andernfalls einfrieren. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen ist zu vermeiden. 
Administration 
Synonyma: alpha-1-Fetoprotein, alpha-Foetoprotein
Kosten: 45 Taxpunkte / Tarifposition: 8017.00
Links: hCG
Indikationen 
Verlaufskontrolle bei Leberkarzinom 
Zusammen mit hCG Verlaufskontrolle bei Hodenkarzinomen 
Bei Frauen in der 15. - 20. Schwangerschaftswoche : Screening auf fetalen Neuralrohrdefekt

Anmerkung: Nicht geeignet als Screening-Test für Tumoren

Analytik 
Methode:  Immunoassay 
Referenzbereich 
weniger als 10 mikrogramm/L  : Erwachsene 

Achtung: die Referenzbereiche sind methodenabhängig!

Umrechnung:  1 µg/l = 1 ng/ml = 0.83 IU/ml 
Diagnostik 
Erhöhte Werte: 
Keimzelltumoren  
Leberzellkarzinom, gutartige Lebererkrankungen
Biochemie 
Molekulargewicht:  69'063 Dalton
Biologische Halbwertszeit:  < 5 Tage
Biochemie: AFP wird vorwiegend in der fetalen Leber und im fetalen Gastrointestinaltrakt gebildet, die höchsten Konzentrationen findet man zwischen der 13. und 15. Schwangerschaftswoche. Vom Feten gelangt AFP auch in den Blutkreislauf der Mutter und ins Fruchtwasser. AFP hat im Feten offenbar ähnliche Funktionen wie das Albumin und wird im Laufe der Entwicklung sukzessive durch dieses ersetzt. Nach der Geburt werden grössere Mengen AFP nur noch in manchen Keimzelltumoren sowie in primären Leberzellkarzinomen gebildet ; erhöhte AFP-Werte kommen auch bei manchen gutartigen Lebererkrankungen vor.

Chemische Struktur : AFP ist ein Glycoprotein mit einem Kohlenhydratgehalt von etwa 4 %. Es besteht aus 590 Aminosäuren, die in einer Kette mit drei Domänen angeordnet sind. AFP enthält eine einzige N-glycosidisch gebundene Kohlenhydratkette. Die Aminosäuresequenz ist zu 39 % homolog zu der des Albumins.

Pathobiochemie:  -
Klinik: -
Literatur 
1. Morinaga T, Sakai M, Wegmann T, Tamaoki T :
Proc Natl Acad Sci USA 80 (1983) 4604 - 4608

 


03.03.2001 / hpk