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  Die Funktion der HLA-Antigene Typ I
Wer produziert HLA Typ I?

Humanes Leukozytenantigen Typ I ist ein Protein, das von allen kernhaltigen Zellen produziert wird. Es dient der Darstellung der neu-produzierten Eiweissmolekülen. Es werden nicht alle Proteine, welche neu gebildet werden präsentiert, aber sehr viele. Dazu werden die Proteinen nach dem Verlassen des endoplasmatischen Retikulums durch spezielle Protein-zerschneidende Enzymkomplexe, den Protaosomen in Stücke zerschnitten, welche dann in Golgi-Organellen an HLA I-Proteinen gebunden werden, welche dann an die Oberfläche der Zelle wandern.

Die Funktion der HLA I am Beispiel einer viralen Infektion. Eine Körperzelle wird von Viren befallen, welche sie in eine "Virenfabrik" umwandeln: die Zelle baut das virale Genom in ihren Kern ein, exprimiert virale Gene und bildet Kopien des viralen Genoms. Neu produzierte virale Proteine werden nach dem Verlassen des endoplasmatischen Retikulums durch spezielle Proteasen, den Protaosomen, gespalten und Fragmente der Proteine werden an der Zelloberfläche auf HLA Typ I präsentiert.

Die durch Viren infizierte Körperzelle, welche virale Antigene auf HLA I präsentiert wird von zytotoxischen T-Zellen (CD8 positive Zellen) identifiziert. Die CD8-Rezeptoren der Tc-Zelle bindet an HLA I, an welches das entsprechende virale Antigen bindet und löst dadurch die Freisetzung von Perforine und Zytokine aus, welche die infizierte Zelle töten.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass die virusinfizierte oder entartete Zelle gezwungen wird, die Apoptose durchzuführen und sich so selbst abzutöten.

Legende zur Abbildung: Die Aktivierung und Funktion der HLA I Antigenen.

 

 

01.11.2001 /bw