Biorama / Drogennachweis
 
Opiate 
 

Opium ist der aus unreifen Kapseln von Papaver somniferum durch Anritzen gewonnener und luftgetrockneter Milchsaft. Opium hat ein bräunliches Aussehen und enthält 37 Alkaloide (Morphin, Codein, Narcotin, Papaverin, Thebain u.a.)
  • Heroin 
    = Diacetylmorphin, halbsynthetisches Derivat von Morphin.
    Heroin wird durch Biotransformation in 6-Monoacetylmorphin (6-MAM) und anschliessend in Morphin umgewandelt. 6-MAM wird in der unkonjugierten Form im Urin ausgeschieden und ermöglicht so, zumindest theoretisch, die Differenzierung zwischen Heroingebrauch und Einnahme von Morphin, Codein und anderen opiathaltigen Medikamenten.
    Heroin hat keine medizinische Verwendung. Es führt zu starker physischer und psychischer Abhängigkeit.
  • Codein 
    Codein wird als hustenstillendes Mittel eingesetzt. Die Umwandlung von Codein in Morphin ist bekannt.
  • Morphin 
    Morphin wird bei mittelschweren bis starken Schmerzzuständen eingesetzt. In der Regel wird es subkutan oder intravenös injiziert, da bei oraler Verabreichung die Wirkung weniger genau vorhersehbar ist.
    Morphin wird von Drogenabhängigen nur selten verwendet.
  • Propoxyphen 
    Propoxyphen ist ein schwach wirksames Analgetikum, das beim Entzug und der Behandlung Heroinsüchtiger eingesetzt werden kann.

Decknamen für Opiate: Stoff, O, M, Harry, H, Hard stuff, white sugar, brown sugar.

Applikation 
Opiate werden geraucht, gegessen, in Muskeln oder Venen injiziert, gelegentlich geschnupft.

Wirkung 
Opiate wirken auf Opiatrezeptoren im Gehirn und führen zu “Flush” (Wärmegefühl), “Feeling” (Glückserleben und gesteigertem Selbstbewusstsein) und Analgesie (Schmerzfreiheit). Es entsteht eine starke psychische und körperliche Abhängigkeit. Die Beschaffung der Droge wird zum zentralen Lebensthema.

Mit der Zeit tritt eine allgemeine Mattigkeit, Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, Verstimmungszustände und Depressivität auf. Sekundäre körperliche Schädigungen sind oft Folge von Injektionen, die nicht unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden. Bei Überdosis tritt der Tod durch Lähmung des Atemzentrums im Gehirn ein.

Nachweis 
durch immunochemische Methoden im Urin.

 


01.11.1999 / hpk