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Gegenwart und Zukunft der Urinanalytik  
 
 

Die Urinuntersuchung mittels Urinstix und die Beurteilung des Urinsediments sind heute die Grundlagen der Urinanalytik und werden es noch lange bleiben. 

Der Urinstix ermöglicht einen raschen Überblick. Das Urinsediment ist unverzichtbar, wenn es um die Identifizierung einzelner Elemente geht.

Die Flowzytometrie kann zu einem grossen Teil das Urinsediment ersetzen, besonders um unauffällige Urine nicht unnötig zu mikroskopieren. Sie wertet zudem den Urinarbeitsplatz auf, weil die Zählung der geformten Elemente einem Gerät überlassen werden kann und die MTA sich auf die Identifizierung konzentrieren kann. Zudem wird die Quantifizierung reproduzierbar. Es ist auch nicht zu übersehen, dass die Anforderungen an die MTA dadurch ansteigen. 

Die Zählung von Zellen und Zylinder in der Fuchs-Rosenthalkammer ist wissenschaftlichen Studien vorbehalten. Sie wird eingesetzt als Goldstandard, wenn es darum geht, die Leistungsfähigkeit anderer Methoden, z.B. der Flowzytometrie, zu beurteilen.

Die Protein-Elektrophorese auf Agarose-Gel ist dem Nachweis und der Verlaufskontrolle monoklonaler Gammopathien vorbehalten. Die SDS-PAGE kann in den meisten Fällen durch die gezielte Bestimmung von Leitproteinen (IgG, Transferrin, Albumin, alpha-1-Mikroglobulin) ersetzt werden.

Bei den chemischen Untersuchungen der gelösten Bestandteile besteht noch ein grosses Potential in der Proteindiagnostik. Noch immer ist der grösste Teil der im Urin ausgeschiedenen Proteine unbekannt. 

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21.11.2000 / hpk