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Funktion
I: Nieren
und Harnwege |
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Die Nieren erfüllen verschiedene Aufgaben:
Die funktionelle Einheit der Niere ist das Nephron, bestehend aus einem Nierenkörperchen (Glomerulum oder Glomerulus) und dem Tubulussystem. Die Funktion eines Nephrons lässt sich wie folgt unterteilen:
Die Menge, Konzentration und Zusammensetzung des Urins ist das Ergebnis aus dem Zusammenspiel dieser drei Funktionen. Im Glomerulum wird das Blut filtriert: Zellen sowie grosse Moleküle in Abhängigkeit ihrer elektrischen Ladung werden zurückgehalten, Wasser mit allen gelösten Stoffen und kleinen Molekülen als sogenannten Primärurin an das Tubulussystem abgegeben. Bei gesunden Erwachsenen werden pro Minute ca. 120 mL Glomerulumfiltrat (d.h. 170 - 180 Liter pro Tag) gebildet. In den verschiedenen Tubulusabschnitten wird nicht nur der grösste Teil des Filtrates rückresorbiert, sondern zusätzlich bestimmte Stoffe gezielt sezerniert. Unter ausgewogenen Bedingungen liegt so die Urinmenge zwischen 900 und 1500 mL pro Tag.
Der komplizierte Aufbau verleiht der Basalmembran zwei verschiedene Selektionsmechanismen um die Ausscheidung von Proteinen zu beeinflussen:
Die Passage von Proteinen durch die glomeruläre Schranke ist damit ausser von der Grösse auch von der Ladung des Moleküls abhängig. Moleküle mit einer Molekularmasse von weniger als 40'000 Dalton passieren praktisch ungehindert, Moleküle mit einer molekularen Masse zwischen 40'000 und 67'000 D werden ladungsabhängig zunehmend zurückgehalten (vom Albumin im Plasma gelangen ca. 0.1% in das Primärfiltrat). Die meisten Proteine sind bei physiologischem pH negativ geladen. Ausnahmen, wie das kationische Lysozym, werden rasch filtriert.
Abb. 1: Passage von anionischen, neutralen und kationischen Molekülen in Abhängigkeit der Molekülgrösse: kationisches Dextran durchdringt die Basalmembran wesentlich leichter als ungeladenes Dextran. Anionisch geladene Dextrankügelchen werden von der Basalmembran abgestossen.
Im Tubulussystem werden Wasser, Elektrolyte und Metaboliten rückresorbiert. Abb. 2: Nephron und Sammelrohr. Glucose Proteine Proteine mit einer Molekularmasse bis zu 5000 Dalton werden durch Proteasen des Bürstensaumes in Aminosäuren gespalten, die über spezifische Carrier in die Tubuluszellen aufgenommen werden.
Abb. 3: Vom kleinen Protein wird von einer Protease eine Aminosäure abgespalten, welche anschliessend durch einen Carrier in das Innere der Tubuluszelle transportiert wird. Dort kann die Aminosäure entweder an das Blut abgegeben oder zum Aufbau neuer Proteine verwendet werden. Grössere Proteine werden nach der Bindung an den Bürstensaum als sogenannte "coated pits" in apikale Vesikel transportiert. Diese verschmelzen mit Lysosomen, in denen dann durch entsprechende Enzyme (saure Hydrolasen) die Proteine abgebaut werden. Während die freigesetzten Aminosäuren wieder dem Stoffwechsel zur Verfügung gestellt werden, wird der Inhalt der Lysosomen mit den schwer verdaulichen Resten in das Tubuluslumen sezerniert, so dass zusätzlich lysosomale Enzyme in den Urin gelangen (ß-NAG = N-Acetyl-ß-D-Glucosaminidase).
Säuren und Basen Proteine Weitere Proteine, die von der Niere sezerniert werden, sind die Urokinase (plasminogen activator) und das sekretorische IgA, das demjenigen anderer Körperflüssigkeiten entspricht. Fremdstoffe |
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bw / hpk |