Biorama
/ Biochemie / Kohlenhydrate: |
||||||||||||
Polysaccharide |
||||||||||||
Durch glycosidische Verknüpfung vieler Monosaccharide entstehen Oligo- bzw. Polysaccharide. Polysaccharide haben sehr unterschiedliche Funktionen:
Stärke besteht aus unverzweigter Amylose und aus verzweigtem Amylopectin. Amylose ist poly-a1,4-Glucose: Abb.1: Die in der Stärke vorkommenden Amylose besteht aus linearen Ketten von a1-4 verknüpften Glucosemolekülen. Amylopectin ist poly-a1,4-a1,6-Glucose. durch die Verbindung zwischen den C1- und C6-Atomen entstehen Verzweigungen. Abb.2: Amylopectin Im Mittel verzweigt sich die Kette jeweils nach 25 Glucosemolekülen.
Glykogen ist eine verzweigte Kette, aufgebaut aus bis zu 100’000 Glucosemolekülen. Glykogen ist die Kohlenhydratreserve des Menschen und wird vorallem in Leber und Muskulatur gespeichert. Abb.3: Schematische Darstellung eines Glycogenmoleküls. Durch a1,4-glycosidische Bindungen entstehen lineare Ketten, a1,6-glycosidische Bindungen führen zu Verzweigungen. Glycogen ist wesentlich stärker verzweigt als Amylopectin, nach jedem 8. bis 12. Glucosemolekül tritt eine Verzweigung auf.
Cellulose bildet ein lineares, unverzweigtes Molekül aus
b1-4 verknüpften Glucosemolekülen. Pflanzliche Zellwände bestehen fast zur Hälfte aus Cellulose, bei Baumwollfasern liegt der Celluloseanteil sogar bei 98%.
Die sauren Mucopolysaccharide, auch als Glykosaminglykane bezeichnet, bestehen aus Disaccharideinheiten, welche 1-4-glykosidisch zu linearen Polysacchariden verbunden sind. Diese Disaccharideinheiten bestehen aus Glucuronsäure und Aminozuckern, die 1-3-glykosidisch verbunden sind. Diese Einheiten können zudem noch sulfatiert oder acetyliert sein. Hyaluronsäure Abb.4: Hyaluronsäure: Glucuronsäure-b-1-3-N-Acetyl-Glucosamin. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener Gewebe:
Hyaluronsäure ist in der Lage Wasser bis zum 10’000-fachen des Eigenvolumens gelartig zu fixieren. So enthält der Glaskörper des Auges ca. 1% Hyaluronsäure und 98% Wasser. Hyaluronidasen können Hyalinsäure rasch spalten, wodurch Fremdsubstanzen sowie Bakterien leicht in das Gewebe eindringen können. Chondroitinsulfat C Keratansulfat
Werden Mucopolysaccharide im Gewebe kovalent über die Aminosäuren Serin oder Threonin an Proteine geknüpft, entstehen Proteoglykane. Sie sind durch einen grossen Glykananteil (=Polysaccharidanteil) von 80-94% und einen kleinen Proteinanteil (6-20%) gekennzeichnet. Anmerkung: im Gegensatz dazu bestehen Glykoproteine vorwiegend aus Proteinen, wobei der Kohlenhydratanteil in Form von Oligosaccharidketten vorliegt. Glycoproteine findet man vorallem an der Aussenseite von Zellmembranen als "Erkennungsmoleküle".
|
||||||||||||
02.02.2001 /hpk |